Jeder, der mit jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im öffentlichen Dienst, der so genannten Generation Y, zu tun hat, weiß: Diese denken oft in einigen Aspekten, die die Arbeit betreffen, anders als ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einiges davon ist altersbedingt (junge Menschen denken oft anders als ältere), Einiges ist aber auch generationenbedingt. Dies betrifft z.B. den Stellenwert, den die Arbeit im eigenen Leben einnimmt, oder soziale und intrinsische Werte. Auf die genannten Veränderungen müssen Führungskräfte, aber auch das gesamte Personalmanagement in der öffentlichen Verwaltung reagieren. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache erforderlich, dass es in einigen Berufen und Regionen schon jetzt und in Zukunft noch mehr zu Rekrutierungsengpässen kommt und kommen wird.
Das Seminar thematisiert, wie Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Personalabteilungen auf die mit der Generation Y verbundenen Herausforderungen reagieren können. Es verbessert die Kompetenz im Umgang mit dieser Generation und hilft, z.B. Führungsstile, Anreiz- und Arbeitszeitsysteme mit Blick auf diese Herausforderungen zu optimieren.
Themenüberblick:
- 1. Schritt: Erfahrungen im Umgang mit jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
- Im Wege einer Fallerhebung erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst Erfahrungen, die sie im Umgang mit jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemacht haben. Diese dienen im Seminar dann als Grundlage, um die notwendigen theoretischen Konzepte zu erarbeiten und anzuwenden.
- 2. Schritt: Wertewandel, Generation Y, Alterseffekte – Fakten und Mythen
- Hier werden im Lehrgespräch die notwendigen theoretischen Grundlagen erarbeitet: Generation Y – was ist Mythos oder „Beratersprech“, was lässt sich belegen? Welche „Sicht auf Arbeit“ haben junge Leute im öffentlichen Dienst? Warum wollen junge Menschen in öffentlichen Verwaltungen arbeiten und warum nicht?
- 3. Schritt: Welche Ergänzungen oder Änderungen sind im Personalmanagement des öffentlichen Sektors sinnvoll?
- Hier stehen die folgenden Themen im Vordergrund: Wie kann man attraktive Arbeitgebermarken im öffentlichen Dienst entwickeln? Wie sollte die Arbeit gestaltet sein? Wie lässt sich eine systematische Personalentwicklung betreiben? Altersgemischte Teams – ein guter Ratschlag?
- 4. Schritt: Welche Änderungen könnten im Personalmanagement der vertretenen Verwaltungen sinnvoll sein (Fallstudie I)?
- Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wenden in diesem Schritt die bisher erworbenen Kenntnisse beispielhaft auf „ihre Verwaltung“ an: Welche Verbesserungsschritte könnten kurz-, mittel- und langfristig im Hinblick auf die Generation Y zielführend sein?
- 5. Schritt: Junge Mitarbeiter führen – Welche Führungskompetenzen werden besonders wichtig?
- Im Lehrgespräch wird auf Basis eines Kompetenzmodells erarbeitet, welche Führungskompetenzen im Hinblick auf die Generation Y von besonderer Bedeutung sind. Zudem steht die Frage im Mittelpunkt, wie die Führung älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch junge Führungskräfte gelingen kann?
- 6. Schritt: „Alter Hase trifft jungen Wilden“ (Fallstudie II)
- Im Rahmen dieser Fallstudie nehmen Sie die Rolle einer Führungskraft einer Verwaltung ein. Die Situation, die Sie auf Basis der erworbenen Kenntnisse bearbeiten, lässt sich folgendermaßen beschreiben: „Langjährige Verwaltungserfahrung trifft auf jungen Mitarbeiter mit hoher Qualifikation und abweichenden Verhaltensweisen.“