Die Bekämpfung der Kriminalität hat sich im vergangenen Jahrzehnt rasant verändert. Den verändernden Kriminalitätsphänomen begegnet die deutsche Polizei u. a. verstärkt mit der Nutzung neuer Technologien. Der Umgang mit Massendaten, die Implementierung von digitalen ermittlungsbegleitenden Analyseprozessen und der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) ist dabei ein wesentlicher Part, der zur erfolgreichen Aufklärung von Straftaten genutzt werden sollte.
In vielen Fällen wird ein hoher Spezialisierungsgrad von Ermittlern und Sachverständigen erwartet damit Ermittlungsverfahren beweissicher geführt werden können. Um mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen qualitativ und quantitativ den Ansprüchen einer effektiven Strafverfolgung gerecht zu werden, bedarf es darüber hinaus innovativer Möglichkeiten der Kooperation zwischen allen Beteiligten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung.
Das Seminar beschäftigt sich mit aktuellen Fragen der Kriminalitätsbekämpfung. Dabei wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz als ein Schlüssel erfolgreicher kriminalpolizeilicher Arbeit dargestellt. Die elektronischen Akte gewinnt bei der Zusammenarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft zunehmend an Bedeutung. Erste Erfahrungen im Umgang mit dieser papierlosen Dokumentation von Ermittlungsarbeit geben Anlass zu Hoffnung auf ein effizienteres Strafverfahren.
Die Optionen von kriminalpolizeilicher Auswertung und Analyse werden bislang nicht ausreichend zur Bekämpfung von Deliktshäufungen oder der Entwicklung von Kriminalstrategien genutzt. Die Kriminalitätsanalytik stellt eine Fortentwicklung bewährter Auswertekonzepte unter Nutzung neuer Technologien dar und wird in diesem Seminar thematisiert.
Für Angehörige der Strafverfolgungsbehörden beträgt die Teilnahmegebühr 750,- Euro zzgl. MwSt. Darin enthalten sind zwei Übernachtungen und alle Mahlzeiten während der Klausur sowie die Tagungsunterlagen in elektronischer Form.Das Ziel des Seminars besteht in der Fortbildung von erfahrenen Ermittlungsbeamten, Auswertern und Analysten. Anhand von Beispielen stellen erfahrene Polizeipraktiker erfolgversprechende Ermittlungsansätze unter Nutzung von künstlicher Intelligenz vor und setzen sich mit aktuellen digitalen Herausforderungen auseinander. In einer Mischung aus Wissenschaft und Praxis werden anhand von Forschung und Ermittlungssachverhalten moderne forensischer Ermittlungswerkzeuge präsentiert und diskutiert.
Die Fortentwicklung von kriminalpolizeilicher Analyse und Auswertung zur Kriminalitätsanalytik bildet einen Schwerpunkt der Veranstaltung, ein Blick auf die Forschung und entsprechende Projekte rundet die Veranstaltung ab.
Das Seminar bietet den Strafverfolgungsbehörden (Polizei, Zollfahndung, Steuerfahndung, Staatsanwaltschaft) in der Atmosphäre der Abtei Michaelsberg einen idealen Raum für einen intensiven und zielführenden Informationsaustausch.
Die Veranstaltung dient der Fortbildung von Kolleginnen und Kollegen mit operativer Verantwortung für umfangreiche und datenlastige Ermittlungen insbesondere in den Bereichen Schwere und Organisierte Kriminalität, Wirtschaftskriminalität, Cybercrime, Kinderpornografie sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Servicedienststellen mit Schwerpunkt auf polizeiliche Datenanalyse/ Auswertung, Angehörige der Zollfahndung, der Steuerfahndung und der Justiz, die in diesen Bereichen Verantwortung tragen, werden im Sinne der gemeinsamen Strafverfolgung zur Teilnahme eingeladen.
1.Tag: Montag, 06.05.2024
bis 12:00 Uhr | Anreise, Registrierung |
12:00 Uhr | Gemeinsames Mittagessen |
13:00-14:00 Uhr |
Begrüßung, Vorstellungsrunde, Organisatorisches Themenbereich A |
14:00-14:45 Uhr |
Einführungsvortrag - Warum kommen wir mit KI nicht weiter |
14:45-15:30 Uhr |
Entwicklung und Nutzung von KI-Produkten die durch Polizei und Justiz gemeinsam genutzt werden |
15:30-16:15 Uhr |
KI- gestützte Ermittlungsassistenz |
16:15-16:45 Uhr |
Kaffeepause |
16:45-17:30 Uhr |
Die elektronische Akte in Strafsachen |
17:30-18:15 Uhr |
Die elektronische Akte in Strafsachen |
18:30 Uhr | Gemeinsames Abendessen Anschließend Meinungs- und Erfahrungsaustausch auch mit den Referenten |
2. Tag: Dienstag, 07.05.2024
Fortsetzung Themenbereich A |
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08:30-09:15 Uhr |
„Anleitung zur Einbindung von LLMs in die Ermittlungsarbeit“ |
09:15-10:00 Uhr |
Vorgestellt - Der KI-Campus des BMI |
10:00-10:30 Uhr |
Kaffeepause |
10:30-11:15 Uhr |
Cybertrading – Darstellung eines komplexen Ermittlungsverfahrens |
11:15-12:00 Uhr |
Entwicklung und Nutzung von KI-Produkten die durch Polizei und Justiz gemeinsam genutzt werden |
12:00-13:00 Uhr |
Mittagessen |
Themenbereich B |
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13:00-13:45 Uhr |
Der Einsatz von KI zur Unterstützung der digitalen Tatortarbeit |
13:45-14:30 Uhr |
Kollaboration zwischen Experten und Partnern zur Unterstützung der Tatortarbeit |
14:30-15:15 Uhr |
Vom Geografischen Informationssystem (GIS) zum Gebäude Informationsmanagement (BIM) |
15:15-16:00 Uhr |
Die KI basierte Auswertung als Ergebnis der Tatortdigitalisierung |
16:00-16:30 Uhr |
Kaffeepause |
16:30-17:15 Uhr |
Lösungen für ermittlungsbegleitende Datenauswertung |
Themenbereich C |
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17:15-18:00 Uhr |
Von der Auswertung zur Kriminalitätsanalytik |
18:30 | Gemeinsames Abendessen Anschließend Meinungs- und Erfahrungsaustausch in den Abteistuben |
3. Tag: Mittwoch, 08.05.2024
Fortsetzung Themenbereich C |
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08:30-09:15 Uhr |
Das Datenkompetenzzentrum der hessischen Polizei (Teil 1) |
09:15-10:00 Uhr |
Das Datenkompetenzzentrum der hessischen Polizei (Teil 2) |
10:00 - 10:30 Uhr |
Kaffeepause |
10:30-11:15 Uhr |
Die berufsbegleitende Fortbildung zur Kriminalitätsanalyse an der DHPol |
11:15-12:00 Uhr |
Erste Erfahrungen aus der Fortbildung zur Kriminalitätsanalyse |
13:00 | Verabschiedung, anschließend Gelegenheit zum Mittagessen |
Fachliche Leitung und Moderation:
- LKD a.D. Prof. Peter Hehne, Behörden Spiegel
- KHK Christoph Lange, Hessisches Landeskriminalamt
Ansprechpartner:
Prof. Peter Hehne
Tel: +49 163 4714683
peter.hehne@ext.behoerdenspiegel.de
Tagungszentrum des Erzbistums Köln
Bergstr. 26
53721 Siegburg