„Bürgerservice“, „Bürgerfreundliche Verwaltung“ … Wer will das nicht? Aber genauso wie zum Menschsein die Sprache, die Kommunikation gehören – genauso wenig können wir uns eine bürgerfreundliche Verwaltung vorstellen ohne eine Sprache, bei der die Bürger nur den Kopf schütteln. Trotz aller Lippenbekenntnisse hapert es vielerorts noch an dem, was eine gute, bürgerorientierte Verwaltung ausmacht: einer klaren Sprache, die auch diejenigen verstehen, die nicht „Verwaltung gelernt“ haben. Das ist kein Thema für Grundsatzreden der politischen Verwaltungsführung alleine, das muss sich in der täglichen Praxis beweisen: im Wohngeldbescheid, in der Aufklärung über die Kindergartengebühren, in der allerletzten Bußgeld-Mahnung und und und …
Demzufolge richtet sich das Seminar nicht nur an diejenigen, die quasi den strategischen Überbau der Bürgerfreundlichkeit liefern – politische VertreterInnen, Behörden- und AmtsleiterInnen –, sondern auch an diejenigen, die tagtäglich den Spagat leisten müssen zwischen bürgerfreundlicher Sprache und Rechtssicherheit.
Das Seminar verbindet grundlegende Überlegungen mit konkreten Tipps für ein klareres Deutsch und praktischen Übungen. Über die Verwaltungssprache hinaus wird da auch ganz Privates berührt: Wie schreibe ich, wie rede ich, damit mich der (oder die) andere versteht?
Themenüberblick 1. und 2. Tag:
Sprache - und warum soll sie bürgernah sein?
- Bürgernahe Sprache als Kernelement bürgerfreundlicher Verwaltung
- Funktionen von Sprache: Bedeutungen, die verschiedenen Seiten sprachlicher Äußerungen, Sprachebenen, Fachsprachen
- Merkmale verständlicher Sprache
- Fallbeispiel: Ein Modell für die Einführung verständlicher Verwaltungssprache
Wie verständlich schreiben?
- Klare Texte (Gliederung)
- Klare Sätze (übersichtliche Satzgestalt)
- Klare Wörter (verständliche/rechtssichere Wortwahl, lebendige/konkrete Formulierung)
Sonderfälle
- Besonderheiten der Sprache von und für die Medien
- Leichte Sprache
Praxistest
- Beispiele für schwer verständliche Verwaltungssprache - und wie sie verbessert werden kann
- Praxisarbeit: Verbesserung eines schwer verständlichen Textes
Seminarzeiten:
1. Tag: 13:00 – 17:00 Uhr
2. Tag: 08:30 – 15:00 Uhr
Bonn