Die moderne Arbeitswelt ist gekennzeichnet durch neuartige Herausforderungen. Beispiele hierfür sind die Veränderung der Altersstruktur, der Anstieg der Krankenstände (insbesondere bei psychischen Erkrankungen), Mangel an Fach- und Nachwuchskräften, schwache emotionale Bindung der Beschäftigten an den Arbeitgeber und seine damit zusammenhängende Attraktivität. Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit sind dementsprechend Kernthemen der heutigen Arbeitswelt. Führungskräfte spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Denn wissenschaftliche Studien zeigen einen engen Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und Gesundheit (positiv wie negativ!). Dabei spielt einerseits das eigene Gesundheitsverhalten der Führungskraft im Rahmen ihrer Vorbildfunktion eine Rolle. Zum Beispiel wenn Führungskräfte selbst permanent am Limit arbeiten. Andererseits wird die psychophysische Gesundheit der Beschäftigten entscheidend durch das Führungsverhalten beeinflusst.
Auf diese neuartige Führungsaufgabe sind Führungskräfte häufig noch nicht entsprechend vorbereitet. Deshalb geht es in diesem Seminar primär darum, Führungskräfte für dieses komplexe Thema und ihrer eigenen Rolle und Bedeutung dabei zu sensibilisieren. Hierzu dienen neben der Vermittlung wichtigen Hintergrundwissens in Theorie und Praxis die Eigenreflexion und der interkollegiale Austausch. Es geht gleichzeitig dabei aber auch darum, Führungskräften für diese anspruchsvolle Führungsaufgabe den Rücken zu stärken und Möglichkeiten aufzuzeigen und zu diskutieren, wie man mit dieser Führungsaufgabe kompetent umgehen kann und eine dementsprechende „Führungs-Kraft“ entwickeln kann.
"2 + 1": Dieses Seminarkonzept wurde bewusst in dieser Form entwickelt, um Führungskräften bei der Bewältigung einer der wichtigsten Herausforderungen der gegenwärtigen Arbeitswelt den Rücken zu stärken und bestmögliche Unterstützung zu geben. Im zweitägigen Basis-Seminar werden die elementaren Facetten der Thematik in Theorie und Praxis erarbeitet. Die Teilnehmer leiten daraus konkrete Denk- und Handlungsansätze ab, um Gesundheit in Bezug auf Selbstmanagement und Führungsverantwortung konstruktiv im Arbeitsalltag zu verankern. Das eintägige „Follow-up-Seminar“ findet einige Zeit später statt. Es dient insbesondere dazu, die in der Zwischenzeit gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse zu reflektieren, und zu überprüfen, wie gut die Umsetzung der „Chefsache Gesundheit“ bisher gelungen ist. Das Follow-up-Seminar bietet gleichzeitig Gelegenheit, wichtige themenspezifische Kenntnisse und Fähigkeiten aufzufrischen und durch sinnvolle neue Inhalte zu erweitern. Auf diese Weise gelingt es, eine positive Entwicklungsspirale in Gang zu setzen und Nachhaltigkeit zu fördern.
Themenüberblick Basis-Seminar 1. und 2. Tag, jeweils von 09:30-17:00 Uhr:
29. - 30.05.2018, Bonn
- Hintergrundwissen und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Zusammenhang von Führung und Gesundheit/Leistungsfähigkeit/Motivation erfahren
- Wichtige Hintergrundinformationen zum Themenkomplex Zunahme der psychischen Erkrankungen, Stress und Work-Life-Balance erhalten
- Von der Pathogenese zur Salutogenese: Belastungen reduzieren, Gesundheitsressourcen aufbauen
- Belastungssignale bei sich und andere erkennen
- „Selbst-Fü(h)rsorge“: Individuelle Strategien und Lösungen zum konstruktiven Umgang mit persönlichen Belastungen und Stresssituationen erkennen. Stresskompetenz optimieren
- Die Dimensionen und Säulen gesunder Führung in Theorie und Praxis kennen lernen
- Interkollegialen Austausch nutzen und Fallbeispiele aus der Praxis lösen
- Sinnvolle Strategien und konstruktive Lösungsansätze für einen selbstbewussten und gesundheitsbewussten Umgang mit den Aufgaben der gesunden Führung ableiten
- Eigene Grenzen erkennen
Themenüberblick eintägiges „Follow-up-Seminar“ von 09:30-17:00 Uhr:
29.11.2018, Bonn
- Erfahrungen und Erkenntnisse seit dem Basis-Seminar für optimale Lernvernetzung reflektieren
- Fachkenntnisse in Form eines Quiz auffrischen und stabilisieren
- Die persönlichen Resilienzfaktoren und Stresskompetenzen ausbauen
- Kommunikations- und Führungskompetenzen im Kontext „Gesundheit/Leistungsfähigkeit/Motivation“ vertiefen und ergänzen
- Umgang mit belasteten oder/und schwierigen Mitarbeitern trainieren
- (Eigene) konkrete Fallbeispiele analysieren und Lösungsansätze generieren
- Von interkollegialem Austausch und kollegialer Fallberatung profitieren
- Die eigene Rolle als „gesundheitsfokussierte“ Führungskraft definieren und einnehmen
- Sinnvolle Strategien, Denk- und Verhaltensweisen und konkrete nächste Schritte zur erfolgreichen Implementierung der „Chefsache Gesundheit“ ableiten