Die Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots in einer förmlichen Ausschreibung stellt öffentliche Auftraggeber vor erhebliche Herausforderungen. Das Vergaberecht verlangt die rechtzeitige Bekanntgabe der Zuschlagskriterien, deren Gewichtung und eine Dokumentation des Auswahlvorgangs. In der Vergabepraxis haben sich für die Abwicklung des Vorgangs der Angebotswertung Matrix-Systeme etabliert, die eine qualitative Bewertung der Angebote anhand von Punktvergaben ermöglichen. Das bekannteste Beispiel ist hier die UfAB-Formel für IT-Ausschreibungen.
Außerhalb der IT-Welt werden inzwischen vielfältige Matrix-Systeme im öffentlichen Auftragswesen eingesetzt, von denen einige der rechtlichen Überprüfung jedoch nicht standhalten. Dies hat zu einer gewissen Rechtsunsicherheit bei öffentlichen Auftraggebern und Unternehmen geführt, die das Seminar aufgreift und hierfür Lösungen anbietet. Das Grundmuster der Angebotswertung in Gestalt der Ausübung von Auswahlermessen wird anschaulich erläutert, um das notwendige vergaberechtliche Wissen zu vermitteln, das bei der Angebotswertung unverzichtbar ist. Hierauf aufbauend werden die von der vergaberechtlichen Rechtsprechung anerkannten Bewertungsmethoden in Matrix-Systemen dargestellt, typische Fehlerquellen erläutert und Best Practice-Szenarien vorgestellt. Zur Vertiefung wird auf die wichtigsten Entscheidungen der Vergabekammern und Gerichte aus jüngerer Zeit ausführlich eingegangen.
Anzahl Kapitel: 12
Gesamte Dauer der Praxisvorträge: 120 Minuten
Zusatzmaterial: Vortrag als PDF
Intro:
Themenüberblick:
- Einführung
- Einführung – vergaberechtliche Grundsätze
- Neues aus dem Europarecht sowie Angebots- und Zuschlagskriterien
- Angebotswertung auf „juristische“ Weise
- Angebotswertung auf „mathematische“ Weise
- Erstellung einer Matrix durch den öffentlichen Auftraggeber
- Einzelne Bepunktungssysteme
- Grundsätze in der Anwendung der Matrix
- Nachträgliche Änderungen und Ausblick