„Panik im Unternehmen – ein Lizenz-Audit droht“ – so gleichsam theatralisch wie zutreffend titelte einst die Zeitschrift „Computerwoche“. Software-Lizenzaudits, also die Überprüfung, ob ein Unternehmen oder eine Behörde für die verwendete Software eine ausreichende Anzahl an Lizenzen besitzt, sind bei Software-Herstellern beliebt. Denn ihre Ergebnisse können diesen Aufschluss geben über etwaige Unterlizenzierungen bei den auditierten Stellen.
Die Ankündigung eines Lizenzaudits erfolgt zudem meist sehr kurzfristig und überraschend und treffen den Software-Nutzer häufig unvorbereitet. Zudem führen die Software-Hersteller die Audits auch regelmäßig nicht selbst durch, sondern beauftragen Dritte, nämlich professionelle Auditoren damit.
Wird ein Lizenzaudit an die Behörde herangetragen, so ist allerdings schon rechtlich zunächst zu prüfen, ob überhaupt eine Anspruchsgrundlage für ein solches Audit besteht. Ist dies der Fall, so gilt es die Rahmenbedingung des Audits abzustecken. Insbesondere sind die Vertraulichkeits- und Sicherheitsinteresse der öffentlichen Hand angemessen zu berücksichtigen. Und natürlich kann sich auch eine Behörde, ebenso wie der Software-Hersteller, bei der Vorbereitung und Durchführung des Audits unterstützen und beraten lassen, um bei Bedarf „Waffengleichheit“ herzustellen.
Das Seminar stellt unter Berücksichtigung der Besonderheiten der öffentlichen Hand dar, auf welcher Grundlage Software-Audits erfolgen und wie diese dann ablaufen könn(t)en. Anhand von anschaulichen Beispielen und im interaktiven Austausch mit den Teilnehmern werden von den Referenten Ideen und Ansätze vermittelt und diskutiert.
Themenüberblick:
- Rechtliche Grundlagen von Software-Lizenzaudits
- Software als Gegenstand des Urheberrechtsschutzes und von Lizenzverträgen
- Anspruch der Softwarehersteller auf Software-Lizenzaudits
- Gesetzliche und vertragliche Regelungen zur Durchführung eines Software-Lizenzaudits und zur Einsichtnahme in Unterlagen
- Rechte und Pflichten eines Softwareherstellers, des beauftragten Dritten (Auditors) und des Software-Nutzers
- Rechtsfolgen bei festgestellter Unterlizensierung
- Haftungsrisiken für Verantwortliche
- Prävention durch Lizenzmanagement, lizenzrechtliche Rahmenbedingungen
- Durchführung und Ablauf des Lizenzaudits
- Beispiele aus der Praxis
- Einsatz von spezieller Audit-Software, Zulässigkeit der Kontrollen
- Kostentragung und Nachlizenzierungen o Vorteile nachhaltiger Lizenzpflege