Der öffentliche Sektor ist der größte Auftraggeber in der Bundesrepublik Deutschland. Der bei den öffentlichen Auftragsvergaben einzuhaltende Prozess verursacht in Deutschland jährlich Bürokratiekosten in Milliardenhöhe. Um diese erheblichen Kosten zu reduzieren und das Vergabewesen insgesamt schlanker und effizienter zu gestalten, sollen Vergabeverfahren in Deutschland bald vollelektronisch und „medienbruchfrei“ abgewickelt werden (sog. E-Vergabe). Darüber hinaus fordert die Europäische Union künftig grundsätzlich verpflichtend die elektronische Kommunikation mit den Bietern.
Um die E-Vergabe effizient nutzen zu können und damit auch Wettbewerbsvorteile zu schaffen, ist es wichtig, mit den einschlägigen Informationen über die elektronische Vergabelandschaft gerüstet zu sein. Gezielt eingesetzt bietet die eVergabe viele Vorteile bei der Ausschreibungserstellung sowie der Prüfung und Wertung von Teilnahmeanträgen und Angeboten.
Das Seminar richtet sich an alle öffentlichen Auftraggeber und soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Überblick über die undurchsichtige E-Vergabe-Landschaft verschaffen (u.a. Stichwort „xVergabe“) und dabei auch deren rechtliche Hintergründe und Entwicklungen veranschaulichen. So wird ein besseres Verständnis für die E-Vergabe vermittelt. Die verschiedenen Möglichkeiten der Auftragsbekanntmachungen werden den Teilnehmenden erörtert, so wie wertungsfrei die verschiedenen E-Vergabe-Anbieter und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ein Praxisteil rundet das Seminar ab.
Themenüberblick:
- Grundprinzipien und gesetzliche Grundlagen
- Vergabeunterlagen
- Ablauf eines Vergabeverfahrens
- Motive der und Anforderungen an die E-Vergabe
– Abgrenzung der Begrifflichkeiten
– Rechtslage
– xVergabe
– Ziele der E-Vergabe
– Chancen und Risiken
– Anforderungen an eine E-Vergabe - Bekanntmachungs- vs. Vergabemanagement-Tool
- Lösungsanbieter
- Einführung E-Vergabe „Musterprojekt“
- Praxisteil